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Rebenveredlung im Überblick
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Rebenveredlung im Überblick. Pfropf-Reben Zuschneiden von Edelreis und Unterlagen Zuschneiden von Edelreisern: 1 cm über dem Auge; 5 cm unter dem Auge Krankes Material aussortieren: Hagelschaden, Reibeschäden vom Draht, Holz / Mark Verhältnis, Holz gleichmäßig braune Farbe Zuschneiden von Unterlagen: ca 30 cm lang; am Fussende 1cm unter dem Knoten (dort Bewurzelung). Augen blenden mit Maschine, Rebschere oder Messer Holz / Markverhältnis wichtig wegen Holzreife Vorsicht Düngung ! Behandlung und Lagerung von Edelreis und Unterlage zugeschnittenes Material wird 12 Std. in Wasser eingeweicht, dadurch: 1. gleichmäßigere Chinosolaufnahme 2. Edelreis und Unterlage werden für 5 Std. in ein Chinosolbad (0.5%) getaucht bei 18°C. 3. Dann werden sie in Plastiksäcken im Kühlhaus bei 2 bis 3°C gelagert. 4. Hinweis: Für Chinosolbad Plastikbütten verwenden, keine Eisenbütten. Chinosol nach 3-4 mal Nutzung auffrischen Veredeln und Paraffinieren Zeitpunkt des Veredelns: Anfang März bis Mitte April 1a)Standortveredlung: In Deutschland gibt es mehrere Versuche, bis jetzt kein großer Erfolg. Durchführung: Auf 10 bis 20 jährigen Rebstöcken wird auf grüne Triebe ein Holzedelreis durch Schnitt mit dem Messer (Gegenzunge) gepfropft. Vielleicht wird der Anwuchs in Zukunft besser, in Verbindung mit der Klimaveränderung (Globale Erwärmung). 1b)Tischveredlung: – früher von Hand, Leistung: 100 Stück / Stunde – heute mit Maschine, Leistung: 500 bis 800 Stück / Stunde Schnitttechnik: Omegaschnitt ist am meißten verbreitet Vorteil: Edelreis und Unterlage halten gut zusammen hohe Leistungsfähigkeit Durchführung: Zuerst wird das Edelreis in die Maschine eingelegt, geschnitten, von der Maschine im Messer festgehalten, anschließend die Unterlage von der Gegenseite eingelegt, geschnitten, gleichzeitig das Edelreis in die Schnittstelle der Unterlage hineingeschoben und dann die fertige Veredlung von der Maschine ausgestoßen. Bild: Veredlungsmaschine 2)Braunparaffinieren: – Es gibt verschiedene Wachse, mit und ohne Zusätze – Zusätze können sein: Wachstumshormone für schwachwachsende Unterlagen Fungizide gegen Botrytis Für Kühlhauslagerung – Wachsarten: – rot: mit Fungizid und Wuchsstoff – blau: nur Fungizid – grün, gelb, weiß: ohne Zusätze – Mischen von Wachsen ist möglich: z.B.:weiß und rot (nur von einer Firma - Garantie). – Tauchtemperatur vom Wachs: ca 80°C – Verbrauch: 1-2 kg Wachs für 1000 Reben – Nach paraffinieren: Packen in Kisten mit feuchtem Torf – Bis zum Vortreiben kühl (~8°C) lagern. Tagesproduktion (8 Stunden): 5 Personen veredeln 1 Person paraffiniert 1 Person packt entspricht ca. 10.000 Reben Vortreiben Beginn: 20. bis 25. April – Durchführung: In Raum mit Gebläse und Bodenheizung 1. bis 8. Tag Lufttemperatur 30-32°C,plus Bodenheizung; Kistentemperatur 28°C (möglichst schnell) 9. bis 14. Tag Temperatur 25°C; Luftfeuchte 80 % 15. bis 20. Tag Temperatur weiter absenken abhärten – Wichtig! Während der Vortreibphase Botrytisbehandlung, Chinosol solange kein Trieb wächst, sonst mit Rovral u.a. – Beobachtung der Kallusbildung Nach dem Vortreiben: Einkürzen der Triebe auf 2 -3 cm und auspacken der Reben aus den Kisten. Bild: Vortreibphase Grünparaffinierung: – Damit Kallus und Rebe in der Rebschule nicht austrocknen. – Durchführung: Paraffinieren und anschließend in Wasser tauchen damit sich Wachs schnell erhärtet. Wachsarten: blau, gelb, weiß, grün, kein Wuchsstoff mehr nötig. Anschließend werden die Reben in Wannen mit Wasser gestellt. Durch das Paraffinieren sterben die vorhandenen Blätter größtenteils ab, da sie kein Wasser verdunsten, wird die Wurzelbildung gefördert. Der Rebschulboden Bedingungen an einen Rebschulboden – Auswahl der Fläche: leichte (sandige) bis mittelschwere Böden. – Beregnungsmöglichkeit sollte vorhanden sein (Brunnen). – Boden muß frei von Nematoden sein (Gutachten). – Rebschulfläche nur 2 bis 3 Jahre nutzen (Rebenmüdigkeit) Vorbereitung des Rebschulbodens – Pflügen im Herbst um Bodenfeuchte zu erhalten – Stickstoffdünger vor dem Folienlegen streuen bei Tröpfchenbewässerung, bei Überkronenberegnung auch nachher noch möglich. – Unmittelbar vor dem Verlegen der Folie fräsen, sonst wird Boden zu trocken. Wichtig! Beim Fräsen darf es keine Schollen geben. – Zeitpunkt verlegen der Folie: Ende April / Anfang Mai. • Verschiedene Folien werden verwendet: – ungelocht – gelocht: Abstand 16 und 24 Löcher pro Meter - in der Mitte ist die Folie perforiert, dadurch kann sie vor dem Ausschulen entfernt werden. Einschulen der Reben Zeitpunkt: – ab 10. Mai (nach den Spätfrösten); sonst bei - 0,5°C wird Kallus geschädigt Reben sterben ab. Stecken der Reben: – Durchführung: • 10 bis 12 cm tief • zu tief Boden wird kalt. • zu hoch - Rebe wackelt bei Wind, schlechte Wurzelbildung. Bei Trockenheit früher beregnen. • Nach dem Stecken, Reben nicht mehr anheben • Bewässern um Bodenschluss zu haben • Boden lockern zwischen der Folie nach dem Stecken Bewässerung: Abstand 5 - 8 Tage 15 - 20 mm Pflanzenschutz und Unkrautbekämpfung Pflanzenschutz: – spritzen ab 3 cm Blattdurchmesser – Pflanzenschutz ca alle 8 Tage durchführen (Anfang Juni bis Ende September) je nach Wachstum und Witterung. – Peronospora (Plasmopora viticola) als Hauptkrankheit • Spritzmittel: Mancozeb, Metalaxyl, Dimetomorph, Kupfer; – Oidium (Uncinula necator) • Spritzmittel: Schwefel, org.Fungizide – Tierische Schädlinge: Spinnmilben, Zikaden, Kräuselmilben Bild: Pflanzenschutz in der Rebschule Unkrautbekämpfung: – Mit Handhacke und Grubber Laubschneiden: – Ende Juli 1 mal gipfeln - nicht zu kurz. – Manche Rebenveredler schneiden öfters und nehmen immer nur die Spitzen weg. – Letztes mal schneiden nach dem Blattfall, um verholzte Triebe einzukürzen. Dabei fallen die verbleibenden Blätter noch mit ab. Ausschulen: – Zeitpunkt: ab Anfang November – Vorher wird die Folie und der Tröpfchenschlauch entfernt. – Mit dem Rebenhebepflug werden die Reben aus dem Boden gepflügt, dabei werden die Wurzeln in entsprechender Länge abgeschnitten. Reben sortieren und bündeln – Prüfen ob Unterlage und Edelreis verwachsen sind: • Durch Druck- und Drehprobe – keine einseitige Wurzelbildung – Trieb zurückschneiden auf 5 - 8 cm Länge. – Reben werden zu 25 Stück gebündelt, verplombt und mit Etikett versehen. – Zur Verhinderung von Botrytis: • Die Köpfe stellt man in 0,5 % Chinosol Lösung für 5 Stunden • Die Wurzeln werden kurz in 0,1 % Chinosol getaucht. – Lagerung bis zum Pflanzen: • Offene Lagerung • im Kühlhaus bei 2 - 3°C, Luftfeuchte 60 - 80 %; – Wurzeln müssen feucht sein, Köpfe können trocken sein. • Im kühlen, durchlüfteten Keller, eingeschlagen in Sand-Torfgemisch. • Geschlossene Lagerung im Kühlhaus bei 2 - 3°C, pflanzfertig im Karton Bild: Pflanzenpass verschiedener Kategorien Vor dem Pflanzen: – Reben 2 Tage in Wasser stellen damit Temperarturunterschied nicht zu hoch ist. – Wurzeln einkürzen auf 10 - 15 cm; je nach Pflanzmethode – Trieb auf 1 - 2 sichtbare Augen schneiden. – Paraffinieren als Schutz vor Austrocknung • Wachs ohne Zusätze
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